gegen den Willen anderer Mitgliedsstaaten kommt nicht infrage“, so Köstinger. Sie bezieht sich auch auf die zuletzt ablehnende Haltung der beiden mächtigsten EU-Staaten Deutschland und Frankreich. Sowohl Angela Merkel als auch Emmanuel Macron hatten sich zuletzt kritisch gezeigt.
Es braucht faire Preise für die Produkte unserer Landwirte, keine Billigimporte aus Übersee, für die noch dazu Naturlandschaften unwiederbringlich zerstört werden.„Nicht erst die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir keine Lebensmittelimporte in großem Stil aus Übersee brauchen“, hält Köstinger der Industrie-Haltung entgegen, wonach es gesamtvolkswirtschaftlich von Nutzen sei, das Abkommen abzuschließen.
„Aus Industriesicht sind die Sorgen in Umweltfragen, den Amazonas und in der Agrarthematik natürlich ernst zu nehmen“, sagt Michael Löwy, Bereichsleiter für internationale Beziehungen bei der Industriellenvereinigung . Aber: „Man muss aber auch die riesigen Exportchancen sehen“, lautet sein Appell in Richtung der Bundesregierung.
Einzelinteressen dürfen nicht strategische Gesamtinteressen überwiegen. Denn der größte Wirtschaftssektor in Österreich ist die Industrie.„Wenn der Agrarsektor Bedenken anmeldet, sind die ernst zu nehmen - aber genau dafür gibt es auch Ausgleichszahlungen. Einzelinteressen dürfen nicht strategische Gesamtinteressen überwiegen“, so Löwy an die Adresse der Bauernvertreter.
Die EU und die südamerikanischen Mercosur-Staaten hatten vor gut einem Jahr eine Grundsatzeinigung für einen Handelsvertrag erzielt. Zuvor war 20 Jahre lang verhandelt worden.
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