FRANKFURT - In der verkürzten nachösterlichen Handelswoche könnte der Dax nach seinem jüngsten Höhenflug eine Verschnaufpause einlegen. Zinssenkungshoffnungen und die anhaltend robuste US-Konjunktur hatten den deutschen Leitindex zuletzt von Rekordhoch zu Rekordhoch eilen lassen und für einen eindrucksvollen Gewinn von mehr als 10 Prozent im ersten Quartal gesorgt.
"Ein solch bereinigendes Gewitter wäre nicht ungewöhnlich. Korrekturen in einem Bullenmarkt erzeugen die stärksten Kurseinbrüche. Im Unterschied zu einem Bärenmarkt geben sie aber nicht die Richtung vor, sind zeitlich begrenzt und danach setzt sich der Aufwärtstrend wieder fort. Anzeichen für eine solche Korrektur sind nicht zu sehen, das liegt aber in der Natur der Sache.
Zur Vorsicht raten die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg mit Blick auf die jüngsten Allzeithochs. Denn die Rekordrally laufe vor dem Hintergrund einer wenig dynamischen deutschen Wirtschaft und einer stockenden Gewinn-Performance hiesiger Unternehmen."Die Börsen scheinen der fundamentalen Entwicklung wohl vorausgelaufen zu sein. Daher erscheint es uns an der Zeit, erstmal Luft zu holen", empfehlen die LBBW-Experten.
Von Unternehmensseite dürfte es in der neuen Woche nachrichtlich ruhig sein, da die Berichtssaison für das vierte Quartal 2023 praktisch vorbei ist und jene für das erste Jahresviertel 2024 noch nicht begonnen hat. Aus konjunktureller Sicht stehen in den USA mit den Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und die Dienstleistungsbranche sowie dem Arbeitsmarktbericht einige Schwergewichte auf der Agenda.
In der EU stehen in der neuen Woche die Inflationsdaten im Mittelpunkt des Interesses. Commerzbank-Analyst Hans-Jürgen Delp geht davon aus, dass der unterliegende Preisauftrieb anhalten wird. So dürfte der Kernindex nur leicht von 3,1 auf 3,0 Prozent gesunken sein."Die Anleger dürften allerdings stärker auf die Gesamtrate achten, die angesichts gesunkener Energiepreise von 2,6 auf 2,4 Prozent gefallen sein sollte.
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