Wissenschaftsjournalismus unter Druck: Nette Erklärbären war einmal

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Die Pandemie hat auch in Medienhäusern Spuren hinterlassen. Besonders augenfällig: der neue Graben zwischen Wissensressort und Rest der Redaktion.

Meinung vor Wissen: Schlagzeile vom Kölner „Express“ am 3. Februar 2020 Foto: Ying Tang/NurPhoto/picture alliance

Christian Drosten hat es zuletzt auf den Punkt gebracht, als er in einem Podcast der FAZ von „künstlichen Kontroversen“ sprach. Der Forscher ist selbst immer wieder in den Fokus solcher künstlichen Kontroversen geraten. Die stilisierte Expertenkontroverse mit dem Bonner Aids-Forscher Hendrik Streeck war nur eine erste – eine, die auch viele Qualitätsmedien mitmachten. Ein Teil der Medien aber hat sich regelrecht an dem Berliner Virologen abgearbeitet.

Corona hat dieses Verhältnis auf den Kopf gestellt. Erstens, weil es zunächst einmal wenig zu erklären gab. Das Virus war unbekannt, neu, Daten mussten erst gesammelt und ausgewertet werden. Weder Wissenschaft noch Wissen konnten klare Antworten auf die vielen Fragen geben, die sich stellten. Würden Masken helfen? Die wenigen verfügbaren Daten legten zuerst nahe, dass dem nicht so sein würde.

 

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Typische Boulevard-Schlagzeile: 'Es gibt kein Killervirus' Es heißt zwar 'Es gibt kein Bier auf Hawaii' Aber es sollte 'Es gibt keinen Killervirus' heißen. Wahrscheinlich sind Buchstaben auch sehr viel teurer geworden.

1) Wer glaubt, dass Drosten ein Experte für Epidemiologie sei, der hat nicht verstanden, was Virologen machen (Drosten ist in statistischer Methodik sogar erstaunlich schwach) 2) Auch nicht Experten lagen häufig richtig, zB beim in Betracht ziehen eines Laborunfalls.

Leider haben Sie auch Redakteure verlassen, die andere Sichtweisen zuließen. Und die die Dogmen von Drosten nicht als alleinige Wahrheit in der Wissenschaft akzeptiert haben. 90 % der Welt agieren nicht wie Lauterbach oder Drosten. Und Sie negieren die Expertise von Streck u.a.

Der Journalismus hat kläglich versagt. Haltungsjournalismus hat das eigene Grab geschaufelt. Nun heißt es in der Branche Wunden lecken. Aber die mangelnde Einsicht hofft nicht gerade auf Besserung

Es gab nie eine Pandemie, vor allem nicht mit Coronaviren.

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