Die Osterinsel gilt als Paradebeispiel für einen Ökozid: Die polynesische Gesellschaft dort soll sich selbst zugrunde gerichtet haben. Doch neue Erkenntnisse ziehen das in Zweifel.
Um die meterhohen steinernen Statuen zu errichten, waren riesige Menschengruppen nötig: So lautet eine gängige Theorie über die Osterinsel. Die Moai genannten Monumente sprächen für eine einst blühende Kultur, die aber irgendwann kollabierte, weil die Menschen sämtliche Bäume auf der abgelegenen Pazifikinsel fällten und die Böden auslaugten. Die Gesellschaft habe sich durch Raubbau an der Natur selbst zugrunde gerichtet.
Wahrscheinlich habe es nie eine derart große Bevölkerung auf der Insel gegeben wie gemeinhin angenommen, heißt es in einer Studie, die im Fachmagazin «Science Advances» vorgestellt wird. Den Berechnungen zufolge konnte die abgelegene Pazifikinsel gar nicht rund 16.000 Menschen ernähren, sondern nur etwa 3.000 Menschen, schreibt das Forschungsteam um Dylan Davis von der US-amerikanischen Columbia University.
Im Ergebnis gehen die Forschenden davon aus, dass die Steingärten weniger als ein halbes Prozent der Inselfläche ausmachten. Frühere Forschungen nahmen viel größere Flächen an. Die nun identifizierten Flächen hätten ausgereicht, um etwa 2.000 Menschen mit Süßkartoffeln zu versorgen, heißt es in der Studie.
Die Osterinsel wurde, weil sie so abgelegen ist, erst sehr spät besiedelt. Wahrscheinlich kamen die aus Polynesien stammenden Menschen um das Jahr 1.200 auf die Insel. Heute gehört die Pazifikinsel zu Chile, auch wenn dessen Küste etwa 3.500 Kilometer entfernt liegt. Die bekannten Felsskulpturen sind Teil des Unseco-Weltkulturerbes und ziehen jedes Jahr zehntausende Touristen an.
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