Weltkriegsgdenken in Russland : Gekaperte Erinnerung in Russland Bei der militärischen „Siegesparade“ auf dem Roten Platz in Moskau betreibt Kremlchef Wladimir Putin erneut Geschichtsklitterung im großen Stil.
MOSKAU taz | Auf der Tribüne hinter Russlands Präsidenten Wladimir Putin auf dem Roten Platz in Moskau stehen junge Männer stramm, neben ihm haben sich gebrechliche alte Männer Kapuzen ihrer Jacken über den Kopf gezogen. Am „Siegestagen“ über Nazideutschland zeigt sich der Präsident gern von Veteranen umgeben. Das Bild an diesem Donnerstag unterstreicht die Geschichtsklitterung, die Putin auch in seiner Rede vor knapp 9.
Die Parade auf dem Roten Platz ist ein jährliches Ritual voller neomilitaristischer Rhetorik, bei dem Putin wortreich Rache an denen zu nehmen versucht, die seine Sicht der Dinge nicht teilen. „Revanchismus und Verhöhnung der Geschichte sind Teil der Politik westlicher Eliten“, sagt er an seinem Rednerpult.
Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, nennt er Helden, sie führten den Kampf der Vorväter fort. „Heute verneigen wir uns im Andenken an alle, deren Leben der Große Vaterländische Krieg genommen hat“, sagt er.
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