Trotz teils wenig konstruktiver Politikvorschläge ist Donald Trump besonders in ländlichen Regionen der USA sehr beliebt. Das allein mit konservativen Werten zu erklären, greift Wahlforschern zu kurz.
Die urbaneren Bezirke gewann der Demokrat und aktuelle Amtsinhaber Joe Biden, weshalb er den Landkreis letztendlich für sich verbuchen konnte, ebenso wie den Bundesstaat Maryland. Das ist beispielhaft für eine in den USA wachsende Kluft zwischen Stadt und Land, die bei der Wahl im November sehr bedeutsam sein dürfte. Frederick County am Rande des überwiegend demokratisch wählenden Umlands der Hauptstadt Washington ist sozusagen politisches Grenzgebiet.
Indem er diese Verbitterung anfeuert, vermittelt Trump seinen Anhängern auch ohne realistische Lösungsvorschläge das Gefühl, gehört zu werden. Für eine Wählerschaft, die sich ohnehin von der Politik und den Medien nicht abgeholt fühlt, schafft er mit einfachen Erklärungen eine gefährliche Resonanzfläche - besonders durch die pauschale Dämonisierung von Einwanderern.
Weldon glaubt, dass es bei der Wahl diesen November erneut zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Biden und Trump kommen wird - was auch aktuelle Umfragen belegen. Trotz der boomenden Wirtschaft in seinem Landkreis nimmt Weldon bei seinen Mitbürgern große Unzufriedenheit wahr. „Man kann Joe Biden nicht die Schuld an 4,50 Dollar teurem Sprit geben“, sagt er. „Genauso wie 2,90 Dollar nicht der Verdienst von Donald Trump waren. Aber so denken die Leute nicht.
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