Vortrag in Delmenhorst: Künstliche Intelligenz in der Medizin

KI in der Medizin: Ingrid Schneider hält einen Vortrag in Delmenhorst. Sie thematisiert Risiken wie Diskriminierung und soziale Ungleichheit. Die letzte Entscheidung müsse beim Arzt liegen.Künstliche Intelligenz wird inzwischen in vielen verschiedenen Bereichen des Lebens eingesetzt – beispielsweise in der Arbeitswelt und für Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Auch in der Medizin wird sie genutzt.

Zu dem Thema hält Ingrid Schneider an der Volkshochschule Delmenhorst einen Vortrag mit dem Titel"Soziale Ungleichheit und Diskriminierung durch KI in der Medizin?". Sie ist Professorin für Politikwissenschaft und arbeitet an der Universität Hamburg im Fachbereich Informatik. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ethik und Governance von Informationstechnologien.

"Um KI herrscht zurzeit ein ziemlicher Hype. Das hat natürlich mit der Veröffentlichung von Chat GPT zu tun. Dabei gibt es KI schon seit Jahrzehnten und sie kann in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden", sagt Schneider. Ihre Ausgangsfrage lautet: Was muss passieren, damit KI die Ungleichheit, von der unsere Gesellschaft geprägt ist, nicht verstärkt? Für Schneider steht und fällt die KI damit, wie sie trainiert wird.

Zu ebensolchen Ungleichheiten könne es auch in der Medizin kommen. In diesem Bereich sei es besonders wichtig, darauf zu achten, woher die Daten, die für das Training der KI verwendet werden, stammen und wie ausgewogen sie sind."Wenn man sich beispielsweise in der Diagnostik auf KI verlässt, ist das möglicherweise fahrlässig", sagt Schneider.

Künstliche Intelligenz gelte zurzeit oftmals als Lösung beziehungsweise Allheilmittel. Damit werde sie allerdings überschätzt. Man müsse sie vielmehr als Werkzeug sehen und die menschliche Aufsicht wahren."Die Frage dabei ist, was man mit KI erreichen möchte. Möchte man die Ambulanzen verstärken oder möchte man den Arzt ersetzen?", so Schneider. Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient könne KI sowieso nicht ersetzen.

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