"Charlie", spricht Warren Buffett einmal den Mann neben ihm auf dem Podium an. Aber neben dem 93-jährigen Chef sitzt dieses Jahr bei der Aktionärsversammlung des Investmentkonglomerats Berkshire Hathaway natürlich nicht Charlie Munger. Buffetts langjähriger Vize und Freund ist im vergangenen Jahr im Alter von 99 Jahren verstorben. Erstmals nimmt Buffets designierter Nachfolger und aktuelle Nummer zwei bei Berkshire, Greg Abel, seinen Platz ein.
Die Szene zeigt: Die glorreiche Vergangenheit, die Buffett und Munger zu Investoren-Legenden gemacht hat, ist noch präsent bei Berkshire, während die neue Ära schon begonnen hat. Buffett lässt keinen Zweifel daran, dass er den Konzern weiterführen will bis zu seinem Tode. Doch er ist sich im Klaren darüber und weist mehrfach darauf hin, dass dieser Zeitpunkt bald kommen könnte.
Mit der als "Value-Investment" bekannt gewordenen Strategie hat Buffett sich selbst und vielen seiner Aktionäre 60 Jahre lang sagenhafte Renditen beschert. Berkshire übernahm unterbewertete Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen, integrierte sie in den Konzern, verbesserte das Management und die Profitabilität. Bei Übernahme von Berkshire 1964 notierte eine A-Klasse-Aktie bei etwas mehr als 12 Dollar, heute sind es über 600.000 Dollar.
Dass ein Großteil der Unternehmensbewertungen zu hoch sei, beklagt Buffett seit Jahren. Sichtbares Zeichen dieses Wandels auf dem Investmentmarkt ist der gigantische Berg von fast 190 Milliarden Dollar in bar oder liquiden Reserven, den Berkshire inzwischen angehäuft hat, und für den sich kaum noch Anlagemöglichkeiten finden.
Die Traumrenditen der Vergangenheit sind kein Maßstab mehr. Im Fokus steht die Verlässlichkeit für die Anleger. Wichtiger als die Renditen der Konkurrenz zu übertreffen, sei, so hatte Buffett bereits in seinem letzten Brief an die Aktionäre geschrieben, dass für die Anleger bei Berkshire das Risiko geringer sei, ihr Geld zu verlieren.
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