Uwe Tellkamp: Der Vulkan brodelt, das Magma des Unmuts steigt auf

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Uwe Tellkamp inszeniert sich zunehmend als Verfolgter eines Regimes. Damit offenbart er einen Anspruch auf Nähe zur Macht, der an die DDR erinnert.

zum Beispiel rühmt ihn als Wiedergänger Stauffenbergs:"Wir haben 1989 die Bagage der Blockwarte, Gesinnungsschnüffler und der Politkommissare zum Teufel gejagt. Und jetzt sind die Blockwarte wieder da.

Vieles spricht dafür, dass sich ihre Systemverachtung ursprünglich an etwas ganz anderem entzündet hat: an der Verbitterung darüber, dass ostdeutsche Künstler nicht mehr den gesellschaftlichen Einfluss besitzen, von dem sie glauben, dass er ihren Werken zusteht. Seine Meinung, so Tellkamp vielsagend, sei lediglich geduldet, erwünscht aber sei sie nicht.

Die Klage, eine tonangebende Öffentlichkeit bade ästhetisch im Seichten und Sekundären, existiert auch in einer linken, politisch unanstößigen Version. Die Mittelmächte der mittleren Mittelschichten, so gibtzu Protokoll, wollten die Kunst so wie ihr Leben: mittelbunt, mittelaufgeklärt und mitteltraurig, irgendwo zwischen Paartherapie und dem"seelenlosen Surren ihrer Töpferscheiben".

In der DDR, so hat es der Lyriker Günter Kunert einmal gesagt, war der Künstler eine staatlich anerkannte Exklusivfigur, und solange er nicht am System zerbrach, genoss er die Aufmerksamkeit der ihn verfolgenden Macht. Offiziell war das Regime jedenfalls stolz darauf, dass Geist und Macht Hand in Hand in die Zukunft schreiten – so wie in der wegweisenden-Aufführung, bei der Friedo Solter 1975 am Deutschen Theater in Ost-Berlin Regie führte.

Anders bei Friedo Solter. Im Arbeiter-und-Bauern-Staat, schrieb er, müsse Torquato Tasso nicht mehr leiden, denn Kunst und Politik begegneten sich auf Augenhöhe – der Sozialismus habe den Traum der Aufklärung erfüllt und Geist und Macht dialektisch versöhnt. In der DDR, so sah es auch der Schriftsteller Heiner Müller, sei das Theater"die Revolution auf dem Marsch".

 

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