Jonas Walzberg/dpa/IllustrationUnternehmen im Südwesten haben in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich mehr Insolvenzverfahren beantragt als im Vorjahreszeitraum. Bei den Amtsgerichten wurden im ersten Halbjahr 905 Unternehmensinsolvenzen beantragt, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Stuttgart mitteilte. Das seien 27,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders zahlreich seien die Unternehmensinsolvenzen im Baugewerbe und im Handel gewesen.
Auch bundesweit war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zuletzt kräftig gestiegen. Im Juli beantragten fast ein Viertel mehr Firmen Regelinsolvenzverfahren als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt im August nach vorläufigen Angaben mitteilte. Damit setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Monate fort. Vielen Unternehmen machen die Konjunkturflaute, hohe Kosten etwa für Energie und Materialien sowie gewachsene Kreditkosten wegen des Zinsanstiegs zu schaffen.
Die Bundesregierung hatte die Insolvenzantragspflichten in der Corona-Pandemie teilweise ausgesetzt, um eine Welle von Pleiten zu verhindern. Dies sowie Staatshilfen im großen Stil hatten die Zahl der Firmenpleiten in den vergangenen Jahren auf niedrigem Niveau gehalten - trotz Pandemie und Energiekrise.
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