Bei dem Unfall mit einem Touristenbus sterben in Venedig mindestens 21 Menschen, darunter auch Kinder. Bilder einer Überwachungskamera zeigen den Bus bis kurz vor dem Unglück., dann mit dem Bus aus der Lagunenstadt zurück aufs italienische Festland. Auf einen Campingplatz im Stadtteil Marghera, wo die Übernachtung deutlich weniger kostet als in der Nähe von Markusplatz oder Rialtobrücke. Keine Viertelstunde Fahrt normalerweise.
Wie inzwischen so oft in solchen Momenten machen Handyvideos schnell die Runde. Es sind Bilder des Grauens: Ein Blick von der Brücke hinunter. Von den verrosteten Leitplanken ist nicht mehr viel übrig. Im Scheinwerferlicht der fast völlig ausgebrannte Bus. Nur notdürftig bedeckte Leichen. Dazwischen der Patriarch von Venedig, Bischof Francesco Moraglia, der einsam stehend noch in der Nacht die Toten segnet.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um den Shuttlebus eines Campingplatzes namens HU. Auf dem Gelände gibt es auch normale Hotelzimmer und Plätze für Wohnmobile. Einige junge deutsche Touristen, die dort übernachteten, sagten noch am Dienstagabend im Fernsehen: "Wir sollten den nächsten Bus nehmen. Aber der kam nicht. Und dann haben wir es gehört. Es ist eine Tragödie.
Manche in Venedig sehen das nicht gern. Die Stadt - eines der bekanntesten Urlaubsziele der Welt - zählt pro Jahr mehr als fünf Millionen Besucher. In der Hochsaison sind häufig mehr als 100.000 Fremde gleichzeitig in der Stadt, die meisten davon nur wenige Stunden. Von solchen Kurzurlaubern, die nicht über Nacht bleiben, will Venedig nächstes Jahr erstmals an etwa 30 Tagen Eintritt verlangen: fünf Euro pro Person.
Aber das ist am Tag nach der Katastrophe nur Nebensache. Vor den staatlichen Gebäuden wehen am Mittwoch die Flaggen auf halbmast. Bei Bürgermeister Brugnaro gehen Kondolenzschreiben aus aller Welt ein. Die 15 Verletzten werden in den Krankenhäusern der gesamten Region gepflegt. Mehrere liegen auf der Intensivstation. Der Bahnverkehr vom Festland in Richtung Lagune läuft inzwischen wieder normal.
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