Tourismus: Fotografiert euch woanders!

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Die Pariser Rue Crémieux war wie ein Dorf in der Stadt. Dann kamen die Instagram-Touristen. Ein Besuch im tausendfach gelikten Pastellparadies.

Ein Paar betritt die Bühne. Er: dunkler Blick, schwarze Haare, die Zeitung unterm Arm, Zigarre lose in der Hand. Sie: wilde Locken, alles hell, was an ihm dunkel ist, die Zigarette hält sie mit einer nachlässigen Geste, die man so nur in Filmen sieht – oder in Frankreich. Die beiden setzen sich auf die Treppenstufen ihres Hauses in die Sonne.

Die zweistöckigen Häuser waren einst Unterkünfte für die Arbeiter, die den benachbarten Gare de Lyon anlässlich der Weltausstellung Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten. Damals waren die Häuserfassaden weiß. 1992 wurde die Rue Crémieux auf Bitten der Anwohner zur Fußgängerzone erklärt; im Gegenzug bat die Stadt die Bewohner, die Straße aufzuhübschen. Die strichen die Fassaden bunt und stellten Pflanzen vor ihre Türen.

Aufmerksamkeit erregt das aber erst, seit Instagram Menschen zum Reisen animiert. Insta-Travel heißt das Phänomen, das weltweit zu Massenaufläufen führt. Treffen kann es fast jeden fotogenen Ort, ein Mohnblumenfeld in Kalifornien genauso wie die Trolltunga, einen Felsvorsprung in Norwegen. Naturschutzgebiete leiden unter dem Ansturm, kleine Gemeinden ächzen. Nun auch eine Pariser Straße.

Zumindest Videodrehs und kommerzielle Foto-Shootings sind in der Straße inzwischen verboten. Zwei Freundinnen, die eigentlich was mit Business studieren, halten trotzdem kleine bunte Stofflappen an eine hellblaue Wand, es ist ein Werbe-Shooting für ihre erste Geschäftsidee, Bio-Abschminktücher."Die Häuser passen so gut zum Produkt", sagt die 22-jährige Margot.

"Sie besetzen die Straße", sagt Anne knapp. Und mehr als das: Die zweistöckigen Häuser haben weder Gärten noch Balkons. Die Straße selbst ist daher der begrünte Innenhof, den die Bewohner miteinander teilen. Diesen Mittag tragen sie, wie oft, ihre Tische zum Essen raus, es riecht nach Süßkartoffeln und Knoblauch in Öl. Vier junge Männer sitzen vor ihrem Haus, sie sind gerade fertig mit dem Essen.

 

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....bei mir in Berlin wollten mich Leute fotografieren, wie ich den Müll wegwerfe, so schön authentisch alles. Es gibt mittlerweile Touren, wo Touris direkt in die Höfe usw. geführt werden, um die wahren Menschen zu sehen - man fühlt sich wie im Zoo.

Pictures are not allowed in the street - good news

Better instagram morons, than Diesel trafic. mimimi

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