Jahrelang haben sich Thüringer Landtagsabgeordnete mit den Terrortaten der rechtsextremistischen Gruppe NSU beschäftigt. Die Akten der Untersuchungsausschüsse sollen nun dauerhaft verfügbar sein.
Erfurt – Die Thüringer Akten zu den Verbrechen der rechtsextremen Terrorgruppe NSU sollen im Thüringer Staatsarchiv bewahrt und dauerhaft für Forschung und Recherchezwecke zugänglich gemacht werden. Eine Regierungssprecherin bestätigte am Samstag eine Mitteilung der Linke-Landtagsabgeordneten Katharina König-Preuss.
Die Akten sollen künftig neben Behörden auch Forschenden, Journalisten und zivilgesellschaftlichen Gruppen zugänglich sein. Damit werde eine kontinuierliche gesellschaftliche Befassung mit dem NSU-Komplex und Rechtsterrorismus ermöglicht, erklärte König-Preuss, die selbst aktiv in beiden Untersuchungsausschüssen mitgearbeitet hatte.
Die aus Jena stammenden Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe waren von 2000 an jahrelang mordend durch Deutschland gezogen. Ihre Opfer waren acht türkischstämmige und ein griechischstämmiger Kleinunternehmer sowie eine deutsche Polizistin. Mundlos und Böhnhardt verübten zudem zwei Bombenanschläge in Köln mit Dutzenden Verletzten. Die beiden töteten sich 2011, um ihrer Festnahme zu entgehen - erst damit war der NSU aufgeflogen.
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