Ihr Roman ist das fiktionalisierte und stilisierte Protokoll dieser Tätigkeit, denn Ilsa Kulcsar war im Dienste der Regierung im Edificio Telefónica tätig, damals das größte Hochhaus Europas und das strategische Zentrum der Regierung, die sich dort gegen die von Nazi-Deutschland und Mussolini-Italien unterstützten Franco-Faschisten verschanzt hatte.
Ihre Liebesgeschichte ist das erzählerische Zentrum des Romans. Interessant aber wird er durch eine geradezu forensisch genaue Beobachtung der Mikromilieus, die sich im gerafften Zeitraum von drei Tagen im Dezember 1936, als in Madrid noch erfolgreich Widerstand geleistet wurde, im Telefongebäude eingebunkert hatten.
Ilsa Barea-Kulcsar verwendet eine am Film und an den komplex verwirbelten Großstadtpanoramen von John Dos Passos geschulte Montagetechnik, welche die Perspektive des Lesers immer wieder prismatisch bricht und zahlreiche ungewöhnliche Close-ups auf das aufgewühlte und chaotische Geschehen im Turm des Grauens ermöglicht.ist sicher kein großer Roman im Sinne der damaligen literarischen Moderne, dazu ist vieles allzu schematisch und holzschnittartig geraten.
Wenn man ihn jedoch im Kontext einer proletarisch-revolutionären Massenliteratur rezipiert, so sticht er heraus. Als multiperspektivische Bestandsaufnahme eines historischen Augenblickes, die allerdings vor allem eines zeigt: Auch im Ausnahmezustand trifft der Weltgeist immer wieder aufs Allzumenschliche."Er war hungrig nach einer Frau", heißt es einmal,"das sah sie, sie hatte scharfe Augen. Er hatte sicherlich das Feuer im Leib genauso wie sie, Paquita.
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