Sportfilme haben es von Natur aus schwer: Der geneigte Sportfan erkennt sofort, dass selbst begnadete Schauspieler nicht zwingend Topathleten sind und Topathleten noch seltener begnadete Darsteller. Doch in den vergangenen Jahren ist die Auswahl gelungener Filme immer größer geworden: Die SZ-Sportredaktion stellt 22 von ihnen vor und kürt damit die - höchst subjektiven - 22 besten. Diesmal Platz 4 -"Diego Maradona".
Im Jahr 1984 wechselt der teuerste Fußballer der Welt in die ärmste Stadt Italiens, vom FC Barcelona zum SSC Neapel, und die Geschichte dieser grandiosen Dokumentation beginnt mit einer noch grandioseren Fehleinschätzung. Was er sich von Neapel erwarte, wird Diego Maradona von einem Reporter gefragt."Ich erwarte mir Ruhe", sagt er. Ruhe!85000 Menschen warten da schon im Stadio San Paolo des SSC Neapel auf die Ankunft des damals 23-jährigen Argentiniers.
Am liebsten möchte man den Stadtheiligen von Neapel und Weltmeister von 1986 am Ende in den Arm nehmen und ihm zuflüstern: Kein Mensch hat es verdient, wie ein Gott behandelt zu werden. Asif Kapadia ist ein Experte für gestürzte Ikonen. Er hat 2011 dem brasilianischen Formel-1-Fahrer Ayrton Senna eine biografische Dokumentation gewidmet und 2015 der britischen Soul-Sängerin Amy Winehouse. Sein Maradona-Film von 2019 ist gewissermaßen der Abschluss einer Helden-Trilogie. Im Gegensatz zu Senna und Winehouse hat Diego Maradona den Wahnwitz seiner Karriere immerhin überlebt.
Bloß halt in einer blöden Zeit gestorben. Was wäre das für eine Beerdigung gewesen
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