Apps können dabei helfen, Tinnitus oder Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Doch Ärzte sind bisweilen zögerlich, sie zu verordnen - gerade in Bayern gibt es einer Studie zufolge Nachholbedarf.
Eine App, die mit sanften Klängen beim Einschlafen hilft oder den Blutdruck von Menschen mit Herzproblemen protokolliert: Software, die vom Arzt verordnet wurde, findet sich zunehmend auf den Smartphones deutscher Patienten. Im Bundesländer-Vergleich liegtDie Krankenkasse bezieht sich dabei auf eine Hochrechnung aus Zahlen der eigenen Versicherten. Demnach wurden 2022 im Freistaat 246 sogenannte Digitale Gesundheitsanwendungen pro 100.
Die Apps setzten dort an, "wo der Arzt nicht mehr alles leisten kann", sagte der Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern, Alfred Kindshofer. Sinnvoll seien sie beispielsweise für depressive Patienten, die die Wartezeit bis zu einer Psychotherapie überbrücken wollten. Außerdem könnten sie in Regionen hilfreich sein, in denen die Ärzteversorgung stark ausgedünnt sei und Patienten lange auf den nächsten Termin warten müssten.
Um das Konzept von Apps auf Rezept voranzutreiben, sei daher mehr Aufklärungsarbeit in den Praxen erforderlich. "Manche Ärzte neigen dazu, alles abzulehnen, was in ihre Behandlungshoheit eingreifen könnte", sagte Kindshofer. Tatsächlich seien die Apps jedoch nur eine Ergänzung, kein Ersatz. Auffällig sei, dass junge Ärzte die Anwendungen häufiger verschrieben als ältere.
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