Für die Erzeugung von grünem Wasserstoff als Energieträger der Zukunft gibt es auch in Brandenburg als einer der trockensten Regionen Deutschlands ausreichend Wasser. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag in Potsdam vorgestellte Studie im Auftrag des Landes.
In Deutschland sollen bis 2030 viele Anlagen zur Wasserstoff-Herstellung entstehen, sogenannten Elektrolyseure. Darin wird Wasser mit Hilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.Noch fehlt die letzte Genehmigung aus Brüssel, doch die Zusage des Bundes steht: Der Umbau zu einer CO2-armen Stahlproduktion in Eisenhüttenstadt und Bremen soll gesichert sein.
Eine Fünf-Megawatt-Elektrolyseanlage, die etwa zur Versorgung von Tankstellen mit Wasserstoff diene, verbrauche so viel Wasser wie zur Bewässerung eines Profifußballfeldes im Jahr gebraucht werde, hieß es in der Studie. 3.000 Familien könnten bei einer Produktion von jährlich 400 Tonnen Wasserstoff ein Jahr lang Auto fahren. Eine 100-Megawatt-Anlage könne mit der jährlichen Abwassermenge einer 3.000-Einwohner-Gemeinde betrieben werden.
1.600 Busse des Berliner Nahverkehrs könnten der Untersuchung zufolge mit dem Wasserstoff fast ein Jahr lang betrieben werden. Eine Elektrolyse-Anlage braucht demnach etwa 25 Liter pro Kilogramm Wasserstoff. Bei optimierten Systemen könne der Verbrauch auf um die 13 Liter gesenkt werden, hieß es.Studienleiter Martin Zerta sagte, für die Wasserstoff-Erzeugung in Brandenburg würden insgesamt rund ein bis sechs Prozent der heutigen Wassergewinnung benötigt.
Attraktiv sei es auch, statt Grundwasser Abwasser, das gereinigt werden müsse, für die Wasserstoff-Erzeugung zu nutzen, so Zerta. Wirtschaftsminister Steinbach betonte zudem, es müsse intelligenter mit Wasser umgegangen werden etwa mit dem im Bergbau abgepumpten Grundwasser - sogenanntem Sümpfungswasser -, das bislang ungenutzt in Gewässer eingeleitet werde.
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