Don Palmiro Prisuttos Kirche steht im Zentrum des 35.000-Einwohner-Ortes Augusta, ein Lichtstrahl im Hauptschiff trifft auf sein blitzsauberes weißes T-Shirt. Weiße T-Shirts seien das offizielle Symbol der von ihm geführten Protestbewegung gegen die"tödliche Verschmutzung", sagt er. Boden, Luft und Wasser seien verseucht: mit Asbest, Arsen, Blei, Benzol, Quecksilber und anderen gesundheitsgefährdenden Stoffen.
Seit etwa 70 Jahren ist die Gegend um Syrakus ein Zentrum der italienischen Chemie- und Erdölindustrie. Die erste Erdölraffinerie entstand dort 1949, heute sind insgesamt zehn Industrieanlagen aktiv: zwei Raffinerien, zwei Chemiefabriken, ein Zementwerk, zwei Industriegasanlagen und drei Kraftwerke. Deren Geschichte ist reich an Skandalen, doch erst jetzt beginnt die Politik, die Probleme wirklich zur Kenntnis zu nehmen.
Mitte November kam der parteilose italienische Umweltminister Sergio Costa zu Besuch – solch hochrangige Besucher hatten sich hier lange nicht blicken lassen. Costa versprach, dem"Teufelskreis" ein Ende zu bereiten, der die Bevölkerung zwinge, mit der Gefahr zu leben.Er hatte wohl auch kaum eine andere Wahl.
Mit ernster Miene und eingezogenen Schultern deutet Pater Prisutto auf eine große Tafel am Eingang seiner Kirche. Lange Listen mit Namen und Daten hängen dort, es sind fast Tausend. Darüber ein Schild mit der Aufschrift"Platz der Märtyrer des Krebses". Seit fünf Jahren, an jedem 28. eines Monats, verliest der Pfarrer während seiner Predigt die Namen der neu verstorbenen Personen, ihr Alter und die Art des Krebses.
Denn auch wenn es überraschen mag – der Schicksalsglaube hat die Oberhand im Viereck des Todes."Besser an Krebs sterben als verhungern" ist ein zynischer Slogan der Bewohner, die um ihre Arbeit fürchten. Die Resignation sei die Folge einer"permanenten Erpressung am Arbeitsplatz, in einer von Arbeitslosigkeit betroffenen Gesellschaft", sagt Giusi Nané, Rechtsanwältin in Syrakus und Mitglied des Komitees"Stop Veleni".
elltra Nicht nur Sizilien, sondern auch (zum Beispiel) Tarent in Apulien. Nur ein Beispiele unter vielen in Italien
Wenn es nicht in stehen würde, könnte man es voelleicht glauben. So ist es vermutlich aber wieder nur Irgendein aufgebauschtes Nicht-Problem.
Italien
Viereck des Todes, ist das ein neuer Indianer Jones ? 😊🤣👋
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