Wer in mentalen Krisen professionelle Hilfe braucht, muss oft lange auf einen Therapieplatz warten. Sind Online-Angebote ein Ersatz? Das nicht, aber helfen können sie durchaus.Seit einigen Jahren gibt es eine wachsende Zahl von Angeboten, die eine psychotherapeutische Behandlung ganz oder teilweise per Video oder im Rahmen eines Onlineprogramms beziehungsweise einer App offerieren.
Das kann Betroffenen Aufwand, etwa die Anfahrtswege, ersparen - eine vollständige Psychotherapie ausschließlich über Videokonferenzen durchzuführen, gilt jedoch weder als erlaubt noch als ratsam, sagt Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer, in der aktuellen Ausgabe des Magazins „test“ . „Oft ist der unmittelbare Kontakt in der Praxis unverzichtbar, beispielsweise zu Anfang der Therapie oder kurzfristig bei akuten Krisen.
Doch hier gibt es Unterschiede. Nicht jedes Programm, das etwa auf Social Media beworben wird, ist im medizinischen Sinne hilfreich. Sogenannte Digitale Gesundheitsanwendungen sind vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft, und es gibt sie auf Rezept. Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass sie in ihren Untersuchungen bereits mehrere DiGAs positiv bewertet hat, darunter HelloBetter Panik und Velibra bei Angstzuständen sowie Deprexis bei Depressionen.
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