Die OECD untersuchte die Steuer- und Abgabenbelastung in insgesamt 38 Staaten und kam zu dem Ergebnis, dass ein deutscher Durchschnittsverdiener im vergangenen Jahr 47,9 Prozent seines Einkommens an Steuern und Sozialabgaben abführen musste. Der OECD-Durchschnitt lag dagegen bei 34,8 Prozent. Bereits seit einigen Jahren belegt Deutschland in dieser Kategorie den zweiten Platz.
Die Studie kommt weiterhin zu dem Ergebnis, dass auch Familien in Deutschland stark belastet werden. Eine Familie mit zwei Kindern, in der beide Ehepartner erwerbstätig sind, musste laut Handelsblatt durchschnittlich 40,7 Prozent ihres Einkommens abgeben. Der OECD-Durchschnitt für diese Gruppe lag bei 29,5 Prozent.
Eine Besonderheit in Deutschland ist das Ehegattensplitting, das Alleinverdiener-Familien steuerlich begünstigt. Für diese Gruppe lag die Belastung im vergangenen Jahr bei 33,1 Prozent, was im OECD-Vergleich nur den neunthöchsten Wert darstellt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, sieht in der OECD-Studie einen „Beleg für die fehlende Wettbewerbsfähigkeit“ Deutschlands im internationalen Vergleich. Er fordert in einem Post auf X ein neues Wirtschaftskonzept, eine „Agenda 2030“, um neue Arbeitsanreize zu schaffen und die finanziellen Löcher in den Kranken- und Rentenversicherungen „zu stopfen“.
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