Im viel beachteten Prozess um den Tod des jungen Flüchtlings Mouhamed Dramé bei einem Polizeieinsatz in Dortmund will sich ein weiterer Angeklagter zu den Vorwürfen äußern.
Dortmund - Im Prozess um Polizeischüsse auf einen jungen Flüchtling in Dortmund soll am Mittwoch der Schütze aussagen. Angeklagt vor dem Landgericht Dortmund ist ein 30-jähriger Beamter wegen Totschlags. Er soll am 8. August 2022 im Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung aus einer Maschinenpistole auf Mouhamed Dramé geschossen haben. Angeklagt sind auch der 55-jährige Einsatzleiter, zwei Polizistinnen und ein weiterer Polizist .
Das 16-jährige Opfer starb kurz darauf im Krankenhaus. Mitte April hatte der Einsatzleiter in der Verhandlung als Erster der Angeklagten ausgesagt. Er zeigte sich dabei überzeugt, alles richtig gemacht zu haben. Mit Pfefferspray wollte er demnach den Jugendlichen entwaffnen lassen, Taser und Maschinenpistole dienten nur der Sicherung der Kollegen. Er und sein Team seien der Meinung gewesen, dass der Einsatz gut gelaufen sei.
Das Landgericht muss klären, warum die zunächst statische Lage eskalierte. Mitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung, in der Dramé seit kurzem lebte, hatten die Polizei verständigt, weil er mit einem Messer auf den eigenen Bauch gerichtet regungslos in einer Nische im Innenhof der Einrichtung kauerte und auf Ansprache nicht reagierte. Auch Polizeibeamte scheiterten beim Versuch, den Senegalesen anzusprechen oder Blickkontakt aufzunehmen.
Tödliche Polizeischüsse Aussage Schützen
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