Teheran – Der Alptraum der Mullahs ist wahr geworden. Frauen verbrennen in ganz Iran ihr Kopftuch, unter frenetischem Beifall von Frauen und Männern. Das Kopftuch ist das Symbol für die jahrelange Unterdrückung der Frau im Iran. Aber es geht nicht mehr nur um das Kopftuch. Die iranische Gesellschaft ist zu großen Teilen enttäuscht von der Islamischen Republik Iran. Frustriert. Wütend.
Die Proteste jetzt haben eine neue Dimension angenommen. Während 1999 Studierende demonstrierten, 2009 die Mittelschicht und 2019 diejenigen, von denen man dachte, dass sie dem System loyal gegenüberstehen, die weniger gebildeten, einfachen Arbeiter:innen, sind dieses Mal alle auf der Straße. Ein Querschnitt der Bevölkerung.Seit etwa fünf Jahren erlebt Iran regelmäßig größere Proteste.
Natalie Amiri berichtet seit 2007 über den Iran. Sie leitete von 2015 bis 2020 das ARD-Studio in Teheran und moderiert den „Weltspiegel“. Ihr Vater stammt aus dem Iran. Sie studierte Orientalistik in Bamberg, Teheran und Damaskus. © ImagoIran ist nicht nur, wie sich das weit verbreitete Klischee in den Köpfen verankert hat, das Land der schwarz verhüllten Frauen, der Mullahs und der Kamele.
Frauen werden in der Islamischen Republik Iran seit 43 Jahren systematisch unterdrückt. Seit 1979 ist das Heiratsalter für Mädchen auf 13 Jahre herabgesetzt. Männer können gemäß der Scharia – anders als vor der Revolution – wieder bis zu vier Frauen heiraten und unzählige Ehen auf Zeit schließen. Sie dürfen ihre Ehefrauen willkürlich verstoßen, ob die Frau will oder nicht.
Im Iran geht man nicht protestieren und rollt dann sein Plakat wieder zusammen und geht nach Hause. Wenn man im Iran auf die Straße geht, dann kann es sein, dass man verhaftet wird - ziemlich sicher sogar, dass man gefoltert wird oder einfach verschwindet. Der Slogan der Frauen auf den Straßen lautet, neben „Tod der Diktatur“ und vielen anderen: „Frau, Leben, Freiheit“.
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