Ab wann gilt das Werk von eingeführten Popstars als Alterswerk? Kann man es isoliert vom Frühwerk betrachten? Oder muss es im Zusammenhang beurteilt werden? Im Falle des britischen Duos Everything But The Girl, das heute nach 24-jähriger Pause ein neues Album veröffentlicht, bietet sich diese Lesart an: „Fuse“ wird seinem Titel – fuse bedeutet Zündschnur, Sicherung, verschmelzen, aber auch durchbrennen – auf allen Bedeutungsebenen gerecht.
1992 drohte Watt an einer seltenen Autoimmunerkrankung zu sterben. Öfter noch schöpfen Thorns Texte universelle Kraft aus dem Nichtgesagten: „What is it that I think I need? / Is there love in me that wants to be freed?“ . Der Weg dahin war lang: Als sich Tracey Thorn und Ben Watt 1981 in der nordenglischen Universitätsstadt Hull kennenlernen, haben die beiden 20- und 19-Jährigen unabhängig voneinander einen Plattenvertrag mit dem Londoner Indielabel Cherry Red in der Tasche. Thorn hat dort mit ihrer All-Girl-Band Marine Girls das Album „Beach Party“ veröffentlicht.
In der Folgezeit orientiert sich das Duo musikalisch weg vom herben Folkjazzpop von „Eden“, über luftigen Gitarrenpop und eine orchestrale Wall-of-Sound – , bis hin zum etwas beliebigen Elektronikpop von „Idlewild“ . Danach Ausflüge in den Mainstream, einige Flops. Dafür bestreitet sie Lesungen – aus ihren inzwischen vier autobiografischen Büchern, die mitreißend sind, weil Thorn darin Haltungen und Entwicklungen in der britischen Independent- und Mainstream-Musikindustrie der achtziger Jahre an ihrer Biografie spiegelt. Ben Watt gründet derweil ein Dance-Label, wird Clubbetreiber, veröffentlicht Soloalben und zieht als House-DJ um die Häuser.
Everything But The Girl strahlen Zufriedenheit aus – im Gegensatz zur hilflosen Verzweiflung, die 1996 etwa das Album „Walking Wounded“ ummantelt –, aber machen es sich dabei nicht bequem. Beats und Handclaps im Song „Caution To The Wind“ suggerieren Vorwärtsdrang. „I’ve waited all my life for such a night / I’m home“.
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