Es ist eine kulturelle Bewegung. Ein Kulturwandel. Vor 13 Jahren wurde das Trinken in der Öffentlichkeit salonfähig. Das gab es in meiner Jugend nicht, das war früher verpönt. Wer vor dem Kiosk getrunken hat, war damals Asi.Als Betreiberinnen der Daniela-Bar in der Schanze beklagen Sie seit Jahren, dass Cornern ein Problem ist. Warum?Ungefähr die Hälfte der Leute, die im Sommer auf der Schanzenpiazza stehen, kaufen ihre Getränke nicht in den Bars.
Bitte nicht falsch verstehen, ich finde die Bewegung Cornern, die sich den öffentlichen Raum erobert, im Prinzip gut. Das ist auch nicht mehr umzukehren. Aber gerade deshalb muss man doch fragen: Wie kann man einen Ausgleich schaffen für das gastronomische Gewerbe? Wenn sich ein Nachbar bei der Behörde über uns beschwert, kriegen wir richtig Druck, bis zum Konzessionsverlust. Wir müssen dann nachgeben, die Musik so leise stellen, dass man nichts mehr hört.
Aber das ist doch vernünftig. Ob die Trinker noch vernünftig handeln, wenn sie betrunken sind, steht auf einem anderen Blatt, kann in Bars aber kaum besser geprüft werden. Meine Devise war immer, ich muss noch mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen können.
Es freut mich immer, wenn ich Berichte lese, die voll von deutschen Stammwörtern strotzen: wie “chillen”, “cornern”, in sein” usw. Da merkt man sehr deutlich das gehobenes Sprachniveau dieser Leute! Gleich vorweg: Das ist nur eine Feststellung u. keine Kritik!
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