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Die Tat geschah im Sommer 2020: An einem warmen Augustnachmittag spazierte der Rentner die Kurfürstenstraße in Schwabing entlang, als ihn eine in seinen Augen attraktive junge Frau ansprach und nach einer Apotheke fragte. Der schöne Schein währte nicht lange, flugs hatte die Frau ihn umklammert, die Armbanduhr geöffnet und zerrte die Rolex mit Gewalt vom Handgelenk. Dabei schnitt die Uhr in den Daumen des Besitzers.
Vor Gericht gestand die Duisburgerin die Tat und entschuldigte sich bei dem Rentner. Ihre Familie werde versuchen, für den Schaden aufzukommen, meinte sie. Dem Rentner allerdings kam es nicht so sehr auf den Zeitwert der Uhr an. Die Rolex sei im Jahr 1979 ein Geschenk einer Freundin gewesen, ein ihm teures Andenken."Ich habe diese Uhr fast nie ausgezogen", sagte er vor Gericht. Wichtig sei ihm, dass er die Uhr wieder zurückbekomme.
Diesen Wunsch schätzte das Gericht als wenig realistisch ein. Es warf der Angeklagten zudem vor, dass sie nur zur Begehung von Straftaten nach München gereist sei. Und dass sie sich gezielt ältere Menschen ausgesucht und deren Hilfsbereitschaft ausgenutzt habe. Am selben Augusttag hatte sich in München ein weiterer, ähnlich gelagerter Raub zugetragen. Allerdings erkannte das Opfer die Täterin aus Duisburg nicht wieder, es fanden sich auch keine DNA-Spuren, und nach polizeilichen Erkenntnissen befand sich an dem Tag noch ein weiteres verbrecherisches Paar in der Stadt, um ähnliche Straftaten zu begehen. Deshalb ging das Schöffengericht davon aus, dass die 25-Jährige im zweiten Fall freigesprochen werden könne.
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