Rund zehn Monate lang wurden vor dem Landgericht Itzehoe fast 100 Zeuginnen und Zeugen befragt, Sachverständige gehört und ein Gutachten vorgestellt. Dem Angeklagten werden zweifacher Mord und vierfacher versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher oder schwerer Körperverletzung vorgeworfen - er soll im Januar 2023 in einem Regionalzug bei Brokstedt zwei Menschen mit einem Messer getötet und vier weitere zum Teil schwer verletzt haben.
Der Verteidiger des Angeklagten argumentierte dagegen, sein Mandant habe sich bedroht gefühlt. Er sei aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig und solle deshalb in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden. Für den Fall, dass das Gericht die Schuldfähigkeit anders bewerte, beantragte der Verteidiger eine Gesamtstrafe von zehn Jahren wegen zweifachen Totschlags sowie vierfacher gefährlicher oder schwerer Körperverletzung.
Deutlich wurde in dem Prozess, wie sehr die Tat die Opfer, Angehörigen und Betroffenen auch langfristig erschüttert. Allen voran die Familien der beiden Getöteten, die ihre Kinder im Alter von 17 und 19 Jahre verloren haben. Die Verletzten haben teilweise mit schweren körperlichen, aber auch psychischen Folgen zu kämpfen.
Im Prozess wurde außerdem noch einmal klar, an wie vielen Stellen der Angeklagte vor der Tat durch die Raster gefallen war. An zahlreichen Beratungsstellen für Wohnungslose war er jeweils nur wenige Male, sodass Mitarbeitende sich nur mithilfe von Aktenvermerken an ihn erinnern konnten.
Prozess Messerattacke Urteil Itzehoe Langericht
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