Le Pen bricht mit den deutschen Rechten: Au revoir, AfD Wer glaubt, der Bruch Le Pens mit der AfD schwäche die rechte EU-Fraktion, täuscht sich. Die AfD spielt in Brüssel keine Rolle.Fast klingt es wie eine gute Nachricht: Frankreichs Nationalistenführerin Marine Le Pen distanziert sich vom deutschen Spitzenkandidaten Maximilian Krah und bricht mit der AfD. Das macht Hoffnung. Denn bei der Europa wahl in drei Wochen zeichnet sich ein massiver Rechtsruck ab.
Nach der Wahl werde man nicht mehr in einer gemeinsamen Fraktion zusammenarbeiten, heißt es am Mittwoch in Paris in Richtung AfD. Doch für Entwarnung ist es zu früh. Le Pens Entscheidung macht Europas Rechte nicht schwächer, auch wenn sie den Zusammenhalt der rechtsradikalen ID-Fraktion im Europaparlament gefährdet. Denn diese Fraktion bestand ohnehin nur auf dem Papier. Und der Bruch ist vor allem innenpolitisch motiviert.
Le Pen will sich mit Blick auf Europa, vor allem aber für die Präsidentschaftswahl 2027 in Frankreich ein gemäßigtes Image geben. Rassistische und revisionistische Sprüche à la Krah passen nicht zu dieser Strategie. Le Pen hat Ballast abgeworfen, c’est tout. Auch der AfD geht es vor allem um Schadensbegrenzung.
Die europäische Rechte formiert sich neu Die Musik spielt anderswo – in Paris, Rom und Madrid. In der spanischen Hauptstadt hielten die Rechten am vergangenen Wochenende ein großes Meeting ab, bei dem der argentinische Präsident Javier Milei gefeiert wurde. Le Pen war dabei, Italiens postfaschistische Regierungschefin Giorgia Meloni ließ sich per Video zuschalten.
Nicht raus aus der EU, sondern die Union von innen umkrempeln, heißt die neue Devise. Das macht Europas Rechte nicht weniger gefährlich – eher im Gegenteil. In der Asyl- und Flüchtlingspolitik zeigt sich das schon jetzt. Denn da hat die EU die rechten Parolen weitgehend übernommen.
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