Kommentar: Der weiße Mann muss die Augen öffnen | DW | 02.08.2020

Blaise Francis El Mourabit weiß genau, wie es sich anfühlt, aus heiterem Himmel von der Polizei kontrolliert zu werden. Nicht einmal, sondern immer wieder, ohne Anlass. El Mourabit ist ein deutscher Rechtsanwalt in Düsseldorf - und schwarz. Sobald er nicht mehr im Anzug, sondern in Jeans und Turnschuhen unterwegs sei, hielten Polizisten ihn an, sagt er, sie duzten ihn und ihr Ton sei oft unverschämt.

Spätestens seit der Tötung des schwarzen US-Bürgers George Floyd durch einen weißen Polizeibeamten melden sich auch in Deutschland immer mehr People of Color zu Wort, die alltägliche machen. El Mourabit hat in sozialen Medien angeboten, Fälle von Racial Profiling kostenlos zu vertreten - seitdem sind innerhalb von drei Wochen 700 Nachrichten und 230 juristische Anfragen bei ihm eingegangen.

Geht es nach Bundesinnenminister Horst Seehofer, beschäftigt sich der Düsseldorfer Anwalt mit Hirngespinsten. Menschen ohne Anlass, allein aufgrund ihrer Hautfarbe, Haarfarbe oder anderer äußerer Merkmale zu kontrollieren, sei der Polizei in Deutschland verboten. Mit diesem simplen Argument Der Minister legt noch eins drauf: Er sei davon überzeugt, dass es in der Polizei kein strukturelles Problem mit Rassismus gebe.

Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgte gleich: Und zwar nach den massiven Krawallen und Ausschreitungen gegen die Polizei in

Bei 230 Anfragen zum Racial Profiling und fast 300.000 Polizisten in Deutschland kann wohl kaum ein „strukturelles Problem“ unterstellt werden, wie es die Autorin unterstellt.

So was kommt davon, wenn man zu viel Karl May liest: Man sieht nur noch Rothäute und 'Weiße Männer'. Die waren in seinen Romanen auch immer die Bösen. Vor allem Mario Adorf, weil er Winnetous Schwester erschossen hat.

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