Kapitalismus: Aus dem Gleichgewicht

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Im Finanzkapitalismus können die Parlamentarier manchmal nur noch zusehen, schreibt Wolfgang Merkel in einem Essay über Demokratie und Kapitalismus.

Wenn es je ein goldenes Zeitalter der Koexistenz und Symmetrie von Kapitalismus und Demokratie gegeben hat, dann war es die Phase von 1950 bis in die Mitte der Siebzigerjahre. Der Kapitalismus, in Deutschland sprach man von der sozialen Marktwirtschaft, war gezähmt durch politisch gewollte Marktregulierungen und einen interventionistisch-keynesianischen Wohlfahrtsstaat. Dies galt für Nord- und Westeuropa mehr als für die USA.

Diese Entscheidungen waren politisch, sie waren demokratiegetrieben, nicht marktgetrieben. Die Nachkriegsperiode war geprägt vom Ausbau des Sozialstaats, von Regulierungen auf dem Arbeits- und Finanzmarkt. In der Folge verringerte sich die Ungleichheit der Einkommen. Die Volkswirtschaft war in mancher Hinsicht noch eine Nationalökonomie, die politischer Steuerung zugänglich war – und nicht den raschen Abfluss von Investitionskapital fürchten musste.

Dies führte zu dem Paradox, dass die Demokratie mit demokratisch getroffenen Entscheidungen die Ökonomie weitgehend aus ihrem zukünftigen demokratischen Zugriff entließ. Das gilt zumindest für die westlichen Marktwirtschaften. Anders gelagert war der autoritäre Bastardkapitalismus Chinas und Vietnams, der protoliberales Manchestertum mit etatistisch-merkantilistischer Außenwirtschaftskontrolle verbindet.

Im Westen vollzog sich der Übergang vom gesteuerten Industriekapitalismus zu einer neuen Form des Finanzkapitalismus, der in der Debatte häufig alsbezeichnet wird. Der grenzüberschreitende Kapitalverkehr schwoll gewaltig an und ein großer Teil davon diente nicht der Investition in produktive Zwecke, sondern wurde für Finanzspekulationen verwendet. Es entstanden große Profite, denen häufig keine Wertschöpfung mehr entgegenstand.

"Das Finanzkapital ist auf den Fahrersitz gesetzt worden", zitiert der Historiker Jürgen Kocka George Soros, der zeitweise selbst

 

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Sehr guter Artikel. Der im Artikel genannte Casino-Kapitalismus ist aus meiner Sicht eine der Hauptursachen für heutige Probleme. Ohne Wertschöpfung, im Extremfall durch Wetten auf den Niedergang von Wertschöpfung, wird hier massiv Geld gedruckt…

Das Kernproblem ist, dass es heute nur noch ums Geld geht, eine abstrakte materielle Größe. Das hat verheerende Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, z.B. Werteordnung, Freiheit, Demokratie, Frieden, Kunst, Pädagogik Radikale Plutokratie führt zum Faschismus. Siehe USA/Trump.

Ein toller Artikel, doch leider mit zu vielen Fachwörtern versehen! Ich wage zu bezweifeln, ob all diese Ausdrücke vom einfachen Leser verstanden werden! Es wäre empfehlenswert, Fußnoten zu verwenden, die diese Fachausdrücke erklären!

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