Ecuador s junger Präsident Daniel Noboa hat seinen ersten politischen Test bestanden: In einem Referendum ließ er seine Landsleute unter anderem über eine Verschärfung der Sicherheitspolitik abstimmen. Nach der Auszählung von mehr als 75 Prozent der Wahlzettel am Montag stand fest, dass rund 70 Prozent der Befragten seinen Vorschlag für ein härteres Vorgehen gegen die bewaffneten Banden befürworten.
Der 36-jährige Sohn eines Bananenbarons hat jetzt weitgehend freie Hand bei der Kriminalitätsbekämpfung. Das soll ihm im Krieg gegen die Gangs helfen, die den Drogenhandel kontrollieren und Teile der Sicherheitskräfte, der Politik und der lokalen Verwaltungen unterwandert haben. Der Vormarsch der Organisierten Kriminalität hatte im vergangenen Jahr zu einem dramatischen Anstieg der Gewalt geführt. Kurz vor der Präsidentschaftswahl im Augustgeworden ist.
Der Rechtspopulist, der seine politische Karriere in der Linkspartei FMLN begann, die in den Neunzigerjahren von ehemaligen Guerilleros gegründet wurde, ließ eigens ein Hochsicherheitsgefängnis für die Gangster bauen, in dem mehr als 40.000 Menschen untergebracht werden können. »Sie sollen nie wieder die Straße sehen«, verkündete er.
Vor allem unter jungen Leuten wachse die Sehnsucht nach Autoritarismus. Der Grund liegt auf der Hand: Die politischen Eliten Lateinamerikas haben bei der Bekämpfung von Korruption und Kriminalität versagt. Rechte wie linke Politiker haben sich in den Augen vieler Bürger schamlos bereichert.
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