und anderer extremistischer Gruppen auf Israel hat sich auch für die Jüdische Gemeinde in Potsdam das Leben grundlegend verändert. „Viele Gemeindemitglieder haben Angst, dass irgendetwas passieren kann“, berichtete der Vorsitzende Jewgeni Kutikov am Montag auf einem Fachkongress zum Antisemitismus in Potsdam. „Jetzt haben wir Angst davor, dass wir von einem antisemitischen Mörder angegriffen werden könnten.
Gianna Marcuk vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde in Rostock berichtete von ähnlichen Erfahrungen. „Ich bin in der ehemaligen Sowjetunion aufgewachsen und war mein Leben lang mit Antisemitismus konfrontiert“, sagte sie.
Der Philosoph Joel Ben-Yehoshua von der Universität Jena berichtete, dass er aus Sicherheitsgründen inzwischen kein Namensschild mehr an seinem Dienstzimmer habe. Er beklagte mangelnde Solidarität aus politisch linken Kreisen. „In bin viel in der links-alternativen Szene unterwegs und das Schweigen ist in dieser Szene sehr spürbar“, kritisierte der Wissenschaftler.Auf der Konferenz riefen Referenten die Zivilgesellschaft zum Widerstand auf.
„Seit dem 7. Oktober tobt sich auf deutschen Straßen ein geballter Israel-Hass aus“, beklagte auch Olaf Glöckner vom Moses Mendelssohn Zentrum der Universität Potsdam. Daher zögen sich viele Juden aus der Öffentlichkeit zurück und lebten nur noch in ihren geschlossenen Gemeinschaften. Der Antisemitismus mische sich oft auch mit Ausländerfeindlichkeit, sagte Glöckner.
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