Der Iran steuert auf eine spannende Stichwahl zu. Die Politik der vergangenen Jahre hat das Vertrauen in die Regierung jedoch zerstört. Kann ein moderater Präsident überhaupt etwas ändern?
Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler waren am Freitag aufgerufen, einen neuen Regierungschef zu wählen. Die Wahllokale waren nach mehrmaliger Verlängerung durch dasnoch bis in die späten Abendstunden geöffnet. Von insgesamt 80 Bewerbern hatte der sogenannte Wächterrat, ein mächtiges islamisches Kontrollgremium, nur sechs als Kandidaten zugelassen. Zwei von ihnen zogen sich zurück.
Im Wahlkampf kritisierte der Politiker die Kopftuchpolitik und warb mit bürgerlichen Positionen für Stimmen. Gleichzeitig bekundete Peseschkian seine Loyalität für Religionsführer Ajatollah, die mächtigen Revolutionsgarden und lobte den Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel. In den TV-Debatten bezeichnete er sich selbst als wertkonservativen Politiker, der Reformen für notwendig hält.
Seit Jahren sei der Enthusiasmus für Wahlen gedrückt, sagt der Experte weiter. Er führt vor allem die verheerende Bilanz der vergangenen Regierungen, die Proteste und deren gewaltsame Unterdrückung sowie die politischen Repressionen gegen die Kopftuchverstöße an. "Das alles wird die Stimmung eher drücken, sowohl was politische als auch soziale Rechte angeht", sagt Sydiq.
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