Hohe Anzahl an jüdischen Vorbesitzern: Die Kunst der Schweizer Bührle Stiftung muss genau untersucht werden

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Ein Gutachten sagt: Die bisherige Provenienzforschung der umstrittenen Sammlung Bührle im Kunsthaus Zürich ist nicht ausreichend. Drei Empfehlungen liegen vor.

Im Mittelpunkt der Sammlung des Industriellen und Waffenlieferanten Emil Bührle steht die Malerei des französischen Impressionismus und Nachimpressionismus, dazu kommen Vertreter der französischen Avantgarde nach 1900. Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat dem Kunsthaus Zürich 205 Kunstwerke seiner bedeutenden Sammlung dauerhaft verliehen. Sie sind dort seit 2021 im eigens errichteten Chipperfield-Flügel ausgestellt.

Die Stadt und der Kanton Zürich sowie der Trägerverein des Kunsthauses Zürich haben nach heftiger Kritik an ihrer Ausstellungspraxis eine unabhängige wissenschaftliche Prüfung der ausgeliehenen Werke aus der Sammlung Bührle in Auftrag gegeben., eingesetzt, der mit einem sechsköpfigen Forscherteam arbeitete. Fünf Meisterwerke, darunter Bilder von Monet, Gauguin, Van Gogh, sind intensiv auf ihre Erwerbungsgeschichte hin untersucht worden.

nicht ausreichend ist, da sie den Standards einer öffentlichen Institution wie dem Kunsthaus Zürich nicht genügt. Gross gibt in seinem Abschlussbericht drei Empfehlungen, wie weiter vorzugehen sei. Diese haben Stadt und Kanton in einer Medienmitteilung am Freitag veröffentlicht,Raphael Gross, Gutachter und Präsident des Deutschen Historischen Museums

Zum einen müsse „weitere Provenienzforschung unternommen werden, die sich auf die Aufklärung des jüdischen Vorbesitzes und des verfolgungsbedingten Entzuges der Werke aus der „Sammlung Emil Bührle“ konzentriert. Ein beträchtlicher Teil der Kunstwerke aus der Sammlung stammt demnach von jüdischen Vorbesitzern. Die Stiftung habe in der Vergangenheit bereits Provenienzforschung durchgeführt, heißt es weiter.

Emil Bührle, der mit Waffenlieferungen an die Nazis Millionen gemacht hat, hatte zwischen 1936 und 1956 ein Konvolut aus 633 Werken angelegt. In den 1930er und 1940er Jahren soll Bührle skrupellos zu günstigen Preisen Werke jüdischer Sammler erworben haben, die in den Kriegsjahren wegen Flucht und Verfolgung gezwungen waren, ihre Kunst zu verkaufen. Es ist ein toxisches Erbe, mit dem das Kunsthaus Zürich umzugehen hat.

 

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