Es ist eine beunruhigende Nachricht: 2023 gab es weniger natürliche Geburt en als die Jahre zuvor. Das geht aus aktuellen Daten der Kaufmännischen Krankenkasse hervor.„Diese Rate ist die höchste seit 2006, als die KKH begann, sie intern zu verfolgen. In den Jahren zuvor lag die Rate im Durchschnitt bei 30 bis 33 Prozent. Im Vorjahr 2022 waren es noch 32,8 Prozent“, heißt es in einer Pressemitteilung der Krankenkasse.
Stattdessen spielen andere Faktoren eine Rolle. Unter anderem sind diese Geburten besser planbar, es braucht nicht so viel Fachpersonal, sie dauern nicht so lange, und sie werden besser vergütet. Während eineim Durchschnitt 13 Stunden dauert, wird die Sectio in 45 Minuten durchgeführt. Experten kritisieren, dass deshalb schon bei leichtesten Komplikationen zu schnell das Thema Kaiserschnitt auf den Tisch kommt.
Auch die Zunahme von Risikoschwangerschaften könnte Einfluss auf die Zahlen haben, erklärt Vijitha Sanjivkumar, Expertin für Kinder- und Frauengesundheit bei der KKH. Hier spiele unter anderem das erhöhte Alter werdender Mütter eine tragende Rolle.Der erste geglückte Kaiserschnitt, bei dem die Mutter überlebte, fand im Jahr 1500 in der Schweiz statt. In Deutschland führte der Arzt Jeremias Trautmann 1610 in Wittenberg die erste erfolgreiche Sectio durch.
Lange Zeit war die Methode für Mutter und Kind sehr gefährlich. Bis ins 19. Jahrhundert starben die meisten Frauen nach dem Eingriff an Blutverlust, Infektionen oder Thrombosen. Noch in den 20er-Jahren überlebten sieben von hundert Frauen die OP nicht.
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