STOCKHOLM/BERLIN taz | Wie viele Lecks gibt es tatsächlich an den Pipelines von Nord Stream 1 und 2? Am Donnerstag korrigierte die schwedische Küstenwache die Anzahl von drei auf vier. Das vierte Leck habe man zunächst auf dem Radar nicht erkennen können, es sei aber bereits am Montagabend bei einem Überwachungsflug entdeckt worden. Öffentlich kommuniziert hatte man das in den vergangenen Tagen aber nicht.
Auf taz-Anfrage konnte die Küstenwache bis zum Redaktionsschluss nicht beantworten, ob der gleiche Strang von Nord Stream 2 beschädigt ist, wieder weiter südlich, ob alle vier Stränge der beiden Pipelines beschädigt sind – oder nur, wie bislang bekannt, die beiden von Nord Stream 1 und ein Strang von Nord Stream 2. Da aus allen Lecks sichtbar Gas austritt, könnte dies für Ersteres sprechen.
Mit den Schäden an den Pipelines gerät auch der Schutz von Unterseekabeln, die der Kommunikation dienen, wieder in den Fokus. Mehrere hundert Kabel liegen weltweit auf und in den Böden der Ozeane, in bis zu 8.000 Metern Meerestiefe. Laut Studie ist der Schutz der Unterseekabel überhaupt erst in den vergangenen Jahren auf den politischen Radar gelangt. „Es besteht die Tendenz, dem Geschehen auf See im Allgemeinen wenig Aufmerksamkeit zu schenken – ein Phänomen, das als kollektive Meeresblindheit bezeichnet wird.“ Paradoxerweise schaffe die Unsichtbarkeit zumindest eine rudimentäre Sicherheit: Kabel, deren Verlauf in Karten nur grob verzeichnet sei, seien für gezielte Attacken schwieriger zu finden.
Aber: Derzeit lägen keine tatsächlichen Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung vor. Grundsätzlich sind laut Behörde die Betreiber kritischer Infrastruktur zuständig für eigene Schutzmaßnahmen. Den Ländern oblägen polizeiliche Maßnahmen im deutschen Küstenmeer sowie an Land.
Aber Kernkraftwerke sind doch sicher, oder? Oder?
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