nichts zu tun. Ich war Lokalredakteur in Dachau, später Korrespondent für bayerische Landespolitik. Als ich 1996 Gerichtsreporter wurde, hätte sich niemand träumen lassen, dass der Entführungsfall Ursula Herrmann noch jemals aufgeklärt werden könnte. Aber dann kam im Mai 2008 eine Einladung der Staatsanwaltschaft Augsburg zu einer Pressekonferenz: Es gebe neue Erkenntnisse im Fall Ursula Herrmann, ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden.
Meine Skepsis war nach der Pressekonferenz nicht geringer als vorher. Wahrscheinlich? Mit"wahrscheinlich" kann man keinen Prozess gewinnen. Um einen Angeklagten zu verurteilen, muss ihm seine Schuld nachgewiesen werden, und zwar jenseits jedes vernünftigen Zweifels. Eine Wahrscheinlichkeit reicht da nicht aus. Aber darüber musste ich mir als Gerichtsreporter nicht den Kopf zerbrechen. Der Prozess würde zeigen, was von dem Tatverdacht übrig blieb.
Oft helfen die Kollegen von anderen Zeitungen. In einem lang andauernden Prozess entwickelt sich meist eine zuverlässige Solidarität zwischen den Gerichtsreportern. Aber genauso wichtig ist es, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Rechtsanwälten aufzubauen und zu pflegen.
Das ist ein Aufsatz über 'Meine Arbeit als Gerichtsreporter'
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