Digitale Überwachung der Ostsee : Umweltzustand in Echtzeit Der Ostsee geht es schlecht. Forschende des Kieler Geomar und der Kieler Uni überwachen ihren Zustand künftig mithilfe von künstlicher Intelligenz.
Das heißt: Wäre das Meer eine Person, gehörte sie auf eine Intensivstation. Eine Behandlung der Patientin – etwa Fischereiverbote oder mehr geschützte Zonen durch den Status als Nationalpark – wird seit Jahren diskutiert, ist aber bislang nicht in Sicht. 2016 hat das Geomar ein Observatorium am Meeresboden aufgebaut. Der Bocknis-Eck-Knoten sammelte automatisch Daten und schickte sie per Kabel an die Oberfläche. Allerdings verschwanden 2019 die beiden etwa schreibtischgroßen Kästen, die das Observatorium bilden, spurlos. Im Februar 2020 fand ein Wracksuch- und Forschungsschiff des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie eines der Gestelle wieder, es lag rund 200 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt.
Bereits heute finden sich in der Ostsee „Todeszonen“, in denen kein Leben mehr möglich ist. Sie entstehen durch Überdüngung, die zu einer überproportionalen Algenblüte führen. Wenn sie sich zersetzen, verbrauchen sie Sauerstoff, der dann am Meeresgrund fehlt. Immer noch gelangten jährlich mehr als 825.000 Tonnen Stickstoff, das entspricht etwa 44.
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