Nostalgie ist unangebracht. Sie passt auch nicht zu Michael Ruetz. Sein Projekt, Zeit mit den Mitteln der Fotografie sichtbar zu machen, hat er über ein halbes Jahrhundert so beharrlich und fast schon störrisch durchgezogen, dass man seine Ausstellung in der Akademie der Künste nur bewundern kann.Großartig ist sie außerdem. „Poesie der Zeit: Timescapes 1966-2023“ macht es sich einfach und schwer zugleich.
Vorwiegend aus Berlin und Umgebung und stets als panoramahafte, großformatige Abzüge, die die teils tiefgreifenden Veränderungen von Jahrzehnten auf drei bis sechs Bildbeispiele verdichten. Tatsächlich sind es wie bei „Nr. 162“ siebzehn Aufnahmen vom Brandenburger Tor. Doch es gibt auch einen Langzeitfilm, in dem Ruetz die Gewalt der Natur auf eine atmosphärische Landschaft in Süddeutschland beobachtet.
Die „Timescapes“, ein Kunstwort, werden zur Zeitreise, die viel über die Hauptstadt erzählt. Ohne dass Michael Ruetz die Stimme erheben müsste. Seine Bilder genügen, um über Stadträume, ihre repräsentativen oder soziologischen Funktionen nachzudenken. Und über das Biotop Berlin, aus dem ein Paradies für Investoren geworden ist. Das alles geschieht ohne Nostalgie, aber doch mit einem flauen Gefühl.
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