Dass es dazu gekommen ist, mutet auch heute noch genauso unglaublich an wie zu Beginn der Schau. Wie, fragt man sich immer noch, kann es sein, dass niemand eingegriffen hat, obwohl schon vor der Documenta genau diese Vermutung immer wieder geäußert worden ist. Beteiligt seien auch Kollektive mit antiisraelischer Haltung. Allen Beteuerungen zum Trotz, dass Antisemitismus auf der Documenta nicht zu sehen sein wird, kam es anders.
So verführerisch die Idee gewesen sein mag, die alle fünf Jahre stattfindende bedeutendste deutsche Kunstausstellung in die Hände eines Künstlerkollektivs zu legen, das dem globalen Süden zugerechnet wird, so sehr ist dieser Ansatz gescheitert. Es sollte eine Documenta des Zuhörens, des Austauschs, des Gemeinsam-Machens sein.
. Es ging ums recht haben, Nichthinhören, um Schuldzuweisungen. Dem Antisemitismus-Vorwurf begegnete das Kuratorenkollektiv Ruangrupa mit dem Gegenvorwurf des Rassismus. Das alles finanziert auch durch viele Millionen Euro Steuergelder, die von der Stadt Kassel, dem Land Hessen und dem Bund kommen.Dass klassische Kunstliebhaberinnen und -liebhaber nicht auf ihre Kosten kamen, hätte man verschmerzen müssen.
Was folgt aus all dem? Hoffentlich viel, was die Organisation der Documenta angeht. Antisemitismus darf nie wieder auf einer Documenta eine solche Bühne bekommen, gleichgültig woher die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler stammen. Ansonsten schafft sie sich in ihrem Anspruch und ihrer Bedeutung selbst ab. Das zweite: Dass Kunst auch politisch sein kann, das ist in der Kunstwelt im Jahr 2022 angekommen.
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