Vom Klang der Klarinetten hatte ja einst schon der 22 Jahre junge Mozart geschwärmt, 1778 in einem Brief an seinen Vater, als Klarinetten noch der neue heiße Scheiß waren – den es derzeit zwar in Nürnberg und Paris, nicht aber in Salzburg und Wien gab: „Ach, wenn wir nur clarinetti hätten!“, schrieb Mozart also, der seinem Lieblingsinstrument später zu großem Klangruhm verhelfen sollte.
„Our differences are irrelevant“, singt Björk in besagtem Opening-Track „Atopos“ und lässt das R in „irrelevant“ nordisch-björkisch rollen. Das R war eben schon immer der Konsonant, mit dem Björk niemals als Englisch-Muttersprachlerin durchgehen würde. Aber: egal, irrelevant. Relevant ist, wie Björk in dem Stück davon singt, wie wir Menschen so oft Unterschiede ausredenhaft vorschützen würden, um uns nicht miteinander auseinanderzusetzen.
„Ovule“ eröffnet mit Posaune, dem Lieblingsinstrument der Apokalypse. Wir hören harmonisches Summen, flankiert von Pauken, aber ohne Trompeten. „Mycelia“ ist ein Instrumental-Interludium aus Ahs, die auch mal rasch flattern. Und „Sorrowful Soil“ ist ein erhabener Choral darüber, wie unsere Wurzeln im titelgebenden Sorgenboden vergraben liegen.
In „Victimhood“ murmeln die Klarinetten ganz besonders penetrant. Das ist richtig anstrengend. Soll es wohl auch sein. Das Stück handelt von der unersättlichen Leere, die durch Liebesentzug entsteht. Man kann dabei leicht an „Limit To Your Love“ von Feist denken – aber in der düstereren Coverversion von James Blake. Doch der Himmel heitert sich im nachfolgenden „Allow“ auf: warmer Wind auf der Haut und salzversteinertes Haar.
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