Bilanz einer gescheiterten Utopie: Exit vom Brexit ? Von den Folgen des Brexit s sind vor allem jene Abgehängten betroffen, die für ihn gestimmt hatten. Ein Zurück wird es aber auch mit Labour nicht geben.Man kann in Großbritannien in diesen Tagen in vergleichsweise kurzer Zeit etwas beobachten, das sich anderswo jahre- oder jahrzehntelang hinzieht: das Scheitern einer Utopie. Gemeint ist, wie sollte es anders sein: der Brexit .
Britische Premiers verweisen seit dem Leave-Votum besonders häufig darauf, dass Großbritannien einer der wenigen europäischen Staaten ist, die in der Lage sind, binnen kurzer Zeit international militärisch aktiv zu werden. Doch das hat mit dem Brexit nichts zu tun. Auch als EU-Mitglied hat Großbritannien an Militäreinsätzen im Ausland teilgenommen, etwa im Irak, in Bosnien und in Afghanistan.
Wie schwer die Verwerfungen waren, die er in vielen Landesteilen mit seinem drakonischen Sparkurs angerichtet hat, war David Cameron offenbar gar nicht bewusst, als er im Februar 2016 das EU-Referendum für den 23. Juni desselben Jahres ausrief. Die zentrale Rolle beim wohl größten Akt nationaler Selbstsabotage in jüngerer Zeit fällt jedoch einem anderen Protagonisten zu: Boris Johnson.
Offenbar glaubte Johnson auch gar nicht daran, dass Leave gewinnen würde. Als die Leave-Seite das Referendum dann überraschend doch gewann, war Johnson das Entsetzen anzusehen. Am Morgen nach dem Referendum verlas er mit versteinerter Miene eine Erklärung. Vom kumpelhaften Johnson-Elan fehlte jede Spur. Er blickte immer nur kurz vom Blatt auf, um seinen Blick sofort wieder zu senken, ganz so, als könne er es nicht ertragen, Leuten in die Augen zu schauen.
Im Gegenzug wird die britische Landwirtschaft darunter leiden, wenn gemäß den aus Sicht von Experten stark einseitigen Abkommen in den kommenden Jahren immer mehr australisches und neuseeländisches Fleisch zollfrei nach Großbritannien exportiert werden kann. Zugleich fährt die Regierung die Landwirtschaftssubventionen aus EU-Zeiten rapide zurück.
Unter den Menschen, die alltäglich mit den Folgen des gescheiterten Brexit-Projekts leben müssen, hält sich die Begeisterung über den EU-Austritt mittlerweile in Grenzen. Einer kürzlich Umfrage zufolge glaubt nur noch einer von zehn Briten, dass der Brexit ihre finanzielle Situation verbessert hat. Fast zwei Drittel glauben, dass der Brexit zur Inflation und zu den hohen Lebenshaltungskosten beigetragen hat.
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