In der Schweiz verdienen Frauen bei gleichem Beschäftigungsgrad im Durchschnitt weniger als Männer, teils aufgrund geschlechtsspezifischer Berufswahl. Obwohl Frauen zunehmend in einst traditionellen Männerberufen tätig sind, bleibt die berufliche Segregation bestehen. Soll die Durchmischung der Geschlechter weiter gesteigert werden, ist laut Avenir Suisse die Berufslehre dabei besonders gefordert.
Im Durchschnitt verdienen Frauen bei vergleichbarem Beschäftigungsgrad weniger als Männer. Laut einer neuen Publikation von Avenir Suisse ist dieser Unterschied u.a. auf die Berufswahl zurückzuführen. So werden nach wie vor zahlreiche Tätigkeiten überwiegend von Männern oder Frauen wahrgenommen.
Ausgebaut haben Frauen ihre Präsenz in hochqualifizierten, traditionell von Männern dominierten Berufen. Dies wurde durch einen wachsenden Anteil der Frauen an Tertiärabschlüssen begünstigt. Heute sind etwa 275'000 Frauen in Berufen tätig, die einst als männlich galten. Das entspricht laut den Studienautoren Marco Salvi und Patrick Schnell seit 1995 einer Verdreifachung.
Die Studienautoren haben die Lohndaten im Detail ausgewertet und dabei gezeigt: Eine stärkere Durchmischung der Geschlechter in verschiedenen Berufsfeldern könnte tendenziell dazu beitragen, die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede zu verringern. Der Effekt dürfte aber kleiner sein als gemeinhin angenommen. Ausschlaggebender als die Berufswahl wäre eine Angleichung der Karrieren bei den Geschlechtern bezüglich der Unterbrüche sowie der Arbeitspensen.
Schliesslich halten die Studienautoren fest: Die berufliche Segregation ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels individueller Entscheidungen, gesellschaftlicher Erwartungen und der Möglichkeiten, die Frauen und Männern zur Verfügung stehen. Sollte das politische Ziel sein, die Durchmischung weiter zu steigern, identifizieren die Autoren mögliche Massnahmen in drei Handlungsfeldern: in der Bildungs-, der Familien- und der Wirtschaftspolitik.
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