Berlin er Fußball-Clubs in der NS-Zeit: „Judenfrei“ und stolz darauf Der Berlin er Fußball-Verband lässt seine Rolle während der Nazizeit wissenschaftlich aufarbeiten. An der TU wurden nun erste Ergebnisse vorgestellt.
Die Häkchengefahr sieht demnach so aus: Einerseits, so der Leiter der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus KIgA, gebe es Fälle, wo kickende Kinder plötzlich den sogenannten Hitlergruß zeigen. Einfach, weil ein Mann am Rand des Platzes ihnen das beigebracht habe.
„Selbstgleichschaltung“ der Vereine Vorgestellt wurden an der TU vor allem Berichte von ersten Archivfunden. Der Sporthistoriker Lorenz Peiffer etwa berichtete davon, wie die Ausgrenzung jüdischer Sportlerinnen und Sportler vonstatten ging. Kurz nach der Machtübergabe an die Nazis – und lange, bevor das NS-Regime eine entsprechende Anweisung erteilte – warfen die Sportvereine nämlich aus freiem Willen ihre jüdischen Mitglieder hinaus, laut Pfeiffer etwa 50.000 bis 60.
Beim BFC Germania 1888 aus Tempelhof beispielsweise, dem ältesten noch existierenden Fußballverein Deutschlands, fand sich zwar kein Arierparagraf, weder in der Satzung von 1910 noch in der von 1935. Dass dies aber nichts zu bedeuten hat, legen die Befunde, die Rieck vorlegte, aber eben auch nahe. So verkündete Germania während des NS-Regimes stolz, man sei doch schon immer „judenfrei“ gewesen.
Das lässt auch einen Bereich außen vor, für den die damals „arisch“ genannten Berliner Fußballvereine sich nicht mal schämen müssten. Denn mit Rücksicht auf die Olympischen Spiele 1936 hatte das NS-Regime ihnen explizit Spiele gegen jüdische Mannschaften erlaubt. Nicht im Ligabetrieb, aber auf privater Basis, heute würde man Freundschaftsspiel sagen.
Geschichtsblinde Festschriften Der Historiker Daniel Küchenmeister leitet das Projekt, mit dem der BFV nun seine Geschichte aufarbeiten lässt. Er nahm sich die Festschriften vor, die der 1897 gegründete Verband zu seinen Jubiläen vorgelegt hat. Die erste stammt von 1957, verfasst hat sie der auch zur NS-Zeit aktive Funktionär und Fußballpublizist Carl Koppehel. Kurzes Ergebnis: Die Rede ist in dessen Schrift wohl von einem „politischen Umschwung“.
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