Der Richter sieht einen Mangel an Anstand und Respekt: Ein Paar kassiert eine Verwarnung mit Strafvorbehalt dafür, dass es den Virologen Drosten in seinem Campingurlaub verbal attackiert hat. Die beiden lehnen Drostens Haltung zu Corona-Schutzmaßnahmen ab.
Ein Paar ist wegen verbaler Anfeindungen gegen den Virologen Christian Drosten auf einem Campingplatz an der Mecklenburgischen Seenplatte vom Amtsgericht Waren verwarnt worden. Auch ein öffentlich bekannter Mensch wie der seinerzeit vor allem als Corona-Experte bekannte Drosten habe das Recht, während seines Urlaubs in Ruhe gelassen zu werden, begründete der Richter die Entscheidung.
Der 49-Jährige wurde wegen öffentlich begangener Verleumdung verurteilt, unter anderem, weil er Drosten lauthals als Verbrecher beschimpft hatte. Zudem wurde er belangt, weil er nach Überzeugung des Gerichts unerlaubt Fotos von Drosten gemacht und online weitergeschickt habe. Die Frau wurde wegen Beleidigung verurteilt, sie hatte eigenen Angaben zufolge etwa "Verpiss dich" zu Drosten gesagt.
Drosten hatte im Juni 2022 mit seiner Familie eine Nacht auf dem Zeltplatz verbracht. Er hatte im Verfahren geschildert, er sei mit seinem vierjährigen Sohn vom Zähneputzen auf dem Rückweg zum Zelt gewesen. Dann habe sich ihnen der 49-Jährige mit einer Bierflasche in der Hand in den Weg gestellt und ihn lautstark beschimpft. Am Folgetag kam es auch mit dessen Frau und erneut mit ihrem Mann zur Auseinandersetzung.
Christian Drosten Corona-Maßnahmen Corona-Krise
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