So wie einst das Tacheles in Mitte sind nun 90 Künstler der B.L.O.-Ateliers in Lichtenberg gefährdet. Ein Fall, der viel über Verdrängung in Berlin erzählt.Die Bedrohung ist ganz nah: Sie steht keine 30 Meter von diesem unscheinbaren Flachbau entfernt. Die Bedrohung sieht gut aus: modern, windschnittig und schön dunkelblau lackiert. An der Seitenwand des Zuges steht: „Ich bin gut fürs Klima.
Christa Fülbier vor ihrem verschlossenen Atelier: Sie ist 47 Jahre alt und bildende Künstlerin, die vor allem an Installationen arbeitet.Auch Anja Hübschle darf nicht in ihr Näh-Atelier, aber sie hat sich draußen mit anderen einen Garten geschaffen und nutzt den Platz dort.Ein Bahnsprecher teilt mit: Die Nutzung der Gebäude musste wegen Baufälligkeit untersagt werden. Dazu gäbe es Gutachten.
Der Arm-aber-sexy-Charme der Hauptstadt sorgte einst international für ein extrem gutes Image, Tausende Künstler und solche, die es werden wollten, pilgerten aus aller Welt in die Stadt der, der verrückten Clubs und der großen Freiheiten. Doch die Zeiten sind vorbei, die Clubs darben, wurden oder werden genauso weggentrifiziert wie all das Bunte und Außenseiterische, das sich einst in den rumpeligen Hinterhöfen von Kreuzberg oder Prenzlauer Berg eingerichtet hatte.
Hübschle macht kurz eine Pause, stellt die Gießkanne ab. „Ich weiß echt nicht, wo ich hinsoll. Das zieht mir glatt den Boden unter den Füßen weg.“ Sie nimmt die Kanne, gießt unermüdlich weiter ihr Gartenglück – Schöllkraut, Beinwell, Akelei. Das droht nun auch den B.L.O.-Ateliers. Wie ernst die Lage ist, zeigt sich auf dem zentralen Platz der Anlage. Eine Freifläche zwischen den Ziegelbauten. Dort steht eine kleine Bühne für Auftritte. Unter den riesigen Pappeln haben drei Leute Tische auf die Bühne gestellt und arbeiten an ihren Laptops. „Wir dürfen nicht in unsere Räume“, sagt einer. Immerhin passt das Wetter zur Arbeit draußen. Hier wird auch der 8.
Sie sind nur ein Detail, aber es zeigt die Ernsthaftigkeit und Hingabe, mit der diese Künstler arbeiten. Es geht ihnen nicht allein ums Geld, immer auch um Kunst. Dammeyer hat dengebaut und die gewaltige Atlas-Figur restauriert, die auf dem Hamburger Hauptbahnhof steht. Und hier hängt unter der Decke ein riesiger Stierkopf mit gewaltigen Hörnern, den er für ein Tanztheater gefertigt hat. Goldglänzend, beeindruckend, fast angsteinflößend.
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