Vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg hat der Prozess gegen Ahmad A. begonnen. Dem 47-Jährigen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Jahrelang lebte der ehemalige Milizanführer unbehelligt in Deutschland, bis ihm eine Begegnung in einer Bremer Beratungsstelle zum Verhängnis wurde.
„Ich habe Ahmad H. 2016 in Bremen bei der Caritas kennengelernt“, berichtet der syrische Menschenrechtsaktivist Marwan Al Esh der MOPO. Der 68-Jährige hat jahrelang in den Gefängnissen von Diktator Assad gesessen. Er wurde gefoltert, ihm wurden die Zähne ausgeschlagen. Die deutsche Regierung setzte sich für seine Freilassung ein. 2016 kam er nach Deutschland.Marwan Al Esh weiß, wie die Milizen in Syrien funktionieren. Bei Ahmad H. kam ihm bald eine Ahnung.
Laut einem Gerichtssprecher soll der Angeklagte im Dezember 2012 und Sommer 2014 darüber hinaus bei insgesamt neun Gelegenheiten an verschiedenen Checkpoints Zivilisten verhaftet und diese gezwungen haben, Sandsäcke an die Front zu transportieren. Dort seien die Gefangenen, die ohne Versorgung mit Nahrung und Wasser arbeiten mussten, wiederholt unter Beschuss geraten und zum Teil misshandelt worden.
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