Stand: 15.03.2021 04:18 Uhr
Die Grünen können sich zunächst kurz auf ihrem Wahlergebnis ausruhen, bei ihnen stehen keine Entscheidungen an: Ministerpräsident Winfried Kretschmann steht unangefochten an der Spitze, er war überall plakatiert, und ihm ist ein Großteil des Wahlergebnisses zu verdanken."Sie kennen mich", lautete einer des Slogans. Das klingt nach Merkel, und die Grünen hätten es genauso gut mit Adenauer halten können:"Keine Experimente".
Das lässt einigen Interpretationsspielraum: Gilt das nur für die Sondierungen und mögliche Koalitionsverhandlungen selbst? Hofft sie doch noch auf ein Regierungsamt, wie der vorige CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf, der schon 2016 ein damals historisch schlechtes Wahlergebnis zu verantworten hatte? Wird sie allein die Verantwortung übernehmen oder auch Landeschef Thomas Strobl und Generalsekretär Manuel Hagel in die Pflicht nehmen?Für die"Maskenaffäre"...
Die Grünen dagegen können sich eine Koalition aussuchen: Grün-Schwarz würde für Stabilität stehen, und mit einer noch weiter dezimierten CDU hätten die Grünen es sicher leichter. Doch es gibt auch verhaltene Stimmen, die einander müde geworden sind. Für Aufbruch stünde dieses Bündnis nicht gerade. Kretschmann hat die Wahl, aber eine Qual solle es nicht werden, wie er im Fernsehen sagte.