Zunächst mal: Nichts gegen Plattenbau! Katharina Kollmann wuchs im Osten Berlins in einem auf, der Autor dieser Rezension auch, nahe. Plattenbausiedlungen stehen heute für soziale Verwahrlosung und Armut, früher jedoch – in Ost wie West – sollten sie die Utopie einer Wohngesellschaft auf Augenhöhe erfüllen: Jeder hat den gleichen Komfort, ohne Klassenunterschiede trifft man sich unten im Café oder auf dem Spielplatz zum egalitären Miteinander.
Die Musik dazu, sie selbst spielt Gitarre und Bass, ist ein aufs Wesentliche reduziertes Indierock-Gerüst. Ein nicht starrer, aber auch nicht sehr variabler Rahmen aus Loop-artigen, repetitiven Arrangements, in dem sich ihre Gedanken und ihre Stimme entfalten können – und dabei anschlussfähig werden.
Einem schwachen Mann verzeihen, ein Kind machen und dem Leben damit einen Sinn geben, das Kinn hochhalten, was Schönes anziehen, den Weihnachtsbaum schmücken, die Wohnung hübsch machen – all diese alten Zöpfe ribbelt sie mit Müdigkeit in der Stimme auf. Es ist ein Song über eine radikale Verweigerung und Abgrenzung, aber es ist zugleich auch das nahbarste und berührendste Lied, das Kollmann bisher geschrieben hat.Auch in anderen Songs geht es ans Interieur.
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