Die beiden Frauen auf dem Foto aus dem Jahr 1957 kennen Sie vermutlich nicht. Wohl aber die Wesen am anderen Ende der Strippen: Urmel aus dem Eis, das Sams, den kleinen König Kalle Wirsch – die Figuren der Augsburger Puppenkiste. Und die feiert ein Jubiläum: Vor 70 Jahren strahlte die ARD mit „Peter und der Wolf“ erstmals ein Stück des Marionettentheaters im Fernsehen aus. Zahlreiche Stücke folgten – das wohl bekannteste: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“.
wochentaz: Herr Böttcher, sind Puppenspiele nicht viel zu langweilig, um junge Menschen noch zu begeistern? Tom Böttcher: Das dachte ich am Anfang auch. Gerade auf Tiktok, wo das Publikum ziemlich jung ist, kennt das doch niemand mehr! Mich hat überrascht, wie gut die ersten Videos ankamen.Ich glaube, bei vielen werden ganz tief sitzende Erinnerungen geweckt. Den Klang der „Jim Knopf“-Musik und die Ästhetik der Puppenkiste verbinden viele mit ihrer Kindheit.
Ich hatte schon immer großen Spaß daran, andere nachzuahmen. Vielleicht bin ich deshalb Schauspieler geworden. Und die Puppen aus der Puppenkiste habe ich schon als kleines Kind nachgeahmt. Ich wollte einfach mal was Neues ausprobieren, Tiktok war dafür die perfekte Plattform, weil man mit den richtigen Inhalten in ganz kurzer Zeit sehr viele Menschen erreichen kann. Da kennt mich noch niemand, dann kann ich da auch mal etwas Experimentelles posten.
Welcher ist Ihr Lieblingsfilm der Augsburger Puppenkiste? „Schlupp vom Grünen Stern“. Da geht es um einen Roboter, der nur durch Streicheleinheiten zum Leben erweckt werden kann.
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