Zäune können laut Pius Schmid allerdings nicht als alleinige Lösung dienen. «Das ist eine Wunschvorstellung aus gewissen Kreisen.» Zäune könnten nicht überall gebaut werden. Zudem sei das Einzäunen in der Nacht entgegen dem natürlichen Verhalten der Tiere: «Im Sommer wollen die Tiere fressen, wenn es kühl ist. Tagsüber halten sie sich eher im Schatten auf.» Der Wolf habe derweil die Scheu vor dem Menschen verloren.
Eine pragmatische Lösung sei 2020 mit der Jagdgesetzrevision an der Urne abgelehnt worden. Diese hätte es ermöglicht, Wölfe präventiv abzuschiessen und Wolfsrudel zu regulieren. Das Nein ist für Pius Schmid unverständlich: «Wir züchten Nutztiere jahrelang, und geben dann wilden Tieren die Freiheit, diese zu reissen.» Dabei würden gerissene Nutztiere oftmals enorm leiden.
Dieter von Muralt ist Herdenschutzbeauftragter des Kantons Luzern. Er betont, dass der Kanton derzeit deutlich weniger Wolfsaktivität erfahre als andere Gebiete in der Schweiz. «Es ist jedoch eher die Frage, wann wir mit mehr Wölfen rechnen müssen, als ob sie zu uns kommen werden.»Heute seien weniger Schutzhunde im Einsatz und auch neue Gesuche für Hunde seien momentan eher selten.
Die Bedenken der Älplerinnen und Älpler bezüglich der Zäune kann von Muralt aber nachvollziehen: «In manchen Gebieten kann man einfach nicht zäunen.» Dort sei der Herdenschutz mittels Hunden die einzige wirkungsvolle Möglichkeit. Grundsätzlich könne man ohnehin nicht verallgemeinern, welche Massnahme die sinnvollste sei. «Das kommt immer auf die jeweiligen Umstände an».
Die letzten Berichte über Wolfsrisse im Kanton Luzern sind nun schon ein Jahr her und seit dem Wolf M76 gab es auch keinen genetischen Nachweis mehr. Dieter von Muralt ist sich aber bewusst: «Es kann morgen schon wieder losgehen, man weiss es einfach nicht.» Die Prävention – gerade in Form von Hunden – sei dabei manchmal schwierig. «Der Herdenschutz funktioniert hierbei ein bisschen wie die Feuerwehr. Man löscht erst, wenn es brennt.
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